Ich habe mich für Naturbrut entschieden
von Ch. N.

Ich bin Züchterin seit Mai 2004, und ich habe mich für die Naturbrut entschieden, um nicht in die Natur eingreifen zu müssen, wenn es nicht unbedingt sein muss.

Für mich steht das Tier an erster Stelle. Der Vogel soll Vogel bleiben und nicht zu einem Tier werden, mit dem ich alles machen kann, weil ich als Mensch durch Handaufzucht seinen Willen gebrochen habe! Naturbruten werden auch zahm, und das aus ihrem eigenen Willen. Es ist schön zu sehen, dass der Vogel jeden Tag ein Stück zutraulicher wird.

Die ganze Familie:
Mutter mit den Jungen auf der Sitzstange,
Vater wacht von oben.

Die 3 Jungvögel im Alter von 11 Wochen

Die Henne ist ein Wildfang, der Hahn eine Naturbrut, sie leben in einem Vogelzimmer, einen Käfig kennen sie nicht mehr.

Dies war der erste Nachwuchs, der bei mir groß geworden ist, nachdem die erste Brut des Paares leider nicht erfolgreich war. Beide Eltern kümmerten sich hervorragend um die Küken, der Hahn fütterte seine Henne vorbildlich und ging nach ca. 7 Tagen auch regelmäßig mit in den Kasten.

Ich bin sehr froh, dass die Eltern die Babys aufziehen, denn was sie ihnen geben, das kann der Mensch nicht!

Als Futter habe ich den Eltern während der Aufzucht eine reichhaltige Auswahl angeboten:

Morgens um 7 Uhr wurde das erste Futter geben.
Es bestand aus:

4 Schalen Körner,
2 Schalen Wasser;
1 Schale Aufzuchtfutter mit Babybrei und Honig,
zusätzlich gab es eine Schale mit gedämpften Gemüse und eine Schale Obst.

Mittags wurde alles erneuert, nachmittags das gleiche noch einmal, abends gab es wieder Körner und Wasser.

Ein Mädchen, gefolgt von zwei Jungen,
auf dem Weg zum Spielplatz

Die Futterkosten habe ich als sehr hoch empfunden. Ich habe sehr viel wegwerfen müssen, da von den Eltern nur das genommen wurde, was sie zur Fütterung für die Jungen verwenden konnten.

Die Tiere blieben bei den Eltern, bis sie futterfest waren. Ich habe meine Tiere erst mit der 14ten Woche abgegeben, futterfest waren sie mit 11 Wochen. Von den Babys musste ich mich leider trennen, ich habe nicht den Platz um alle zu behalten.

Ein wichtiger Aspekt der Naturbrut:
Lernen von den Eltern. Hier bringt die Mama dem Nachwuchs die Tischmanieren bei :-)

Die neuen Besitzer sollten in Bezug auf Haltung, Ernährung, Krankheiten, Hygiene gut beraten werden, falls sie sich nicht schon selbst informiert haben. Darüber hinaus versuche ich den Kontakt zum neuen Besitzer zu halten, sollte er Fragen an mich haben, stehe ich ihm immer zur Verfügung.